DJane: Frauen auf Vormarsch in der Männer-Domäne

newswatch /Pixabay
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Es ist neu und immer noch ein eher seltenes Phänomen: Eine Frau steht am DJ-Pult und legt auf. Der DJ war in der Vergangenheit immer männlich. Warum sich diese Profession nur von Männern ausgeübt wurde, ist nicht leicht zu erklären. Vielleicht lag es an dem Mix von Technik-Wissen und männlichen Selbstbewusstsein, dass nur Männer sich getraut haben, als DJ in den Clubs dieser Welt aufzulegen. Gott sei Dank hat sich dieses Phänomen ein wenig verändert: Immer mehr Frauen legen auf und machen sich einen Namen als DJane.

Monika Kruse, Missi Yetti, Linda Pearl und Daisy um ein paar Namen zu nennen, sind DJanes, also weibliche DJs, die vor allem im elektronischen Genre arbeiten. Es gibt sie, den weiblichen DJ. Trotzdem zeigen Zahlen, dass sie auf Festivals, Events und in Clubs unterpräsentiert sind. Im Durchschnitt kommen auf 10 Männer eine Frau, die bei einem Festival auflegen darf. Und dann wird man in der Masse den Kommentar hören „Für eine Frau ganz gut“.

Monika Kruse ist eine DJane, die es international geschafft hat:

Um den Geschlechterkampf in der Elektro-Szene anzugehen, kam der DJane Susanne Kirchmayr die Idee einer Datenbank auf, in der nur weibliche Musik-Talente wie Produzenten, Djanes oder Booker gelistet sind. Der Namen der Idee ist female:pressure. Mittlerweile sind über 1.300 Frauen aus 58 Ländern in der Datenbank vertreten. Und aus der Idee ist sogar mehr geworden: Ein Kongress, auf dem genau dieses Phänomen der fehlenden Frauen an den Turntables diskutiert wird. Zum ersten Mal fand der Kongress mit dem Titel „Perspectives Festival“ 2013 in Berlin statt. Neben einem Rahmenprogramm, was natürlich von Frauen gestaltet wurde, gab es Diskussionsforen und Zeit zum Netzwerken.

Eine Studie zum Thema der Unterrepräsentanz von Frauen an den Reglern fand heraus, dass Frauen aus den informellen Netzwerken, die in er Musikszene herrschen, oft ausgeschlossen werden. So bleibt dieses Feld immer noch eine Männer-Domäne, in der der DJ seinen besten Kumpel vorschlägt, wenn er für Aufträge angefragt wird. Außerdem wurde erörtert, dass Frauen in der Gesellschaft weniger Anerkennung für ihre Leistung als DJ erhalten als Männer. Dadurch bleibt der Mann das Alphatier in den Clubs, denn ihm wird die gute Leistung zugeschrieben.

Doch wie gesagt: Gott sei Dank gibt es immer mehr Frauen, die diese Strukturen aufbrechen wollen und sich trotz der Vorurteile und männlicher Konkurrenz in ihrem Traumberuf ausleben möchten. Jetzt hängt es auch an den Clubbesuchern und der Gesellschaft, dass diese den Frauen diesen Job zutraut und sie dadurch stärkt.